Warschauer Straße – Schlesisches Tor – Hermannplatz

Diese Verbindung von Friedrichshain über Kreuzberg nach Neukölln weist gegenüber anderen geplanten Strecken die Besonderheit auf, dass es sich um eine neue Verkehrsverbindung handelt. Aufgrund räumlicher Barrieren (Görlitzer Park, enge Straßen)  ist der Einsatz von Bussen heute nicht möglich, die U-Bahn erschließt das Gebiet nur am Rande. Wer heute in diesem Bereich der Stadt mit Öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, muss viele Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen, wie lange Zugangswege, Umwegfahrten und  häufiges Umsteigen. Der ÖPNV ist als Verbindung von großen Teilen von Friedrichshain und Kreuzberg heute nicht konkurrenzfähig.

Bei dieser Strecke sollte eine möglichst direkte, geradlinige Führung zwischen Warschauer Straße und Hermannplatz angestrebt werden – trotz der hohen Sensibilität dieser Streckenführung durch enge Wohngebietsstraßen und den Görlitzer Park. Diese direkte, nahezu geradlinige Strecke bietet – trotz notwendiger Geschwindigkeitsbeschränkungen in engen Straßen – kürzestmögliche Reisezeiten und gleichzeitig die bestmögliche Nord-Süd-Erschließung dieser außerordentlich dicht bewohnten Kreuzberger und Neuköllner Wohngebiete. Erst dadurch wird der ÖPNV in diesem Teil der Stadt überhaupt wettbewerbsfähig. Auch für großräumige Verknüpfungen zwischen benachbarten Stadtbezirken bietet die Straßenbahn eine spürbare Zeit- und Wegersparnis, so als Zubringer aus Kreuzberg zur S-Bahn  (Warschauer Straße) und für Friedrichshain zur U-Bahn am Hermannplatz (U7, U8).

Die bauliche Gestaltung dieser Strecke und ihre Einfügung in den Stadtraum stellt wegen der engen umgebenden Bebauung eine besondere Herausforderung dar. Für die Querung des Görlitzer Parks – sicherlich mit Rasengleis – könnte beispielsweise ein Gestaltungswettbewerb mit den Anwohnern ausgerufen werden.

Anfang 2018 wurde hierzu von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz die Grundlagenplanung ausgeschrieben. Im Rahmen dieses Verfahrens sollen neben der Findung der bevorzugten Streckenvariante grundsätzliche Fragen zur technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit beantwortet werden:

Mehr Informationen:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-strassenbahn-m-10-die-partytram-soll-bis-zum-hermannplatz-fahren/20853472.html